100 Jahre Rotes Kreuz in Warstein
Vaterländischer Frauenverein Warstein gründete sich am 15.08.1914
Bei den Vorbereitungen auf einen Besuch im Rotkreuzgeschichtlichen Museum in Bad Lippspringe stießen einige Mitglieder des Warsteiner Roten Kreuzes auf interessante Unterlagen zum heimischen Verein und deckten auf, dass das DRK in Warstein nicht erst seit 89 Jahren, sondern bereits seit 100 Jahren aktiv ist.
Folgende interessante Tatsachen wurden dabei herausgefunden:
Nach der Gründung des Roten Kreuzes 1863 bildeten sich in zahlreichen Ländern Europas Hilfsvereine für kranke und verwundete Soldaten. Auf deutschem Boden wird am 11. November 1863 die erste nationale Rotkreuzgesellschaft: „Der Württembergische Sanitätsverein“ gegründet.
Zusätzlich entstehen zahlreiche Frauenvereine, die am 11. No-vember 1866 unter der Schirmherrschaft von Königin Augusta von Preußen zu dem „Vaterländischen Frauenverein“ zusammengefasst werden. Unter dem Zeichen des Roten Kreuzes wollen die Frauen nicht nur Aufgaben im Krieg übernehmen, sondern auch bei Katastrophen wie Überschwemmungen, Bränden und Seuchen helfen. Dazu gehört das Sammeln von Spendengeldern und anderen Hilfsgütern. Sie sorgen aber auch dafür, dass schnell an diesen Orten Lazarette entstehen und Hilfe geleistet wird.
Am 16. August 1914, der erste Weltkrieg begann zwei Wochen zuvor, kamen engagierte Frauen zusammen, um den "Vaterländischen Frauenverein Warstein" zu gründen. Unter der ersten Vorsitzenden, Frau Mönig, und deren Stellvertreterin, Frau Siepmann, schrieben sie sich die Hilfe für Soldaten und Kriegsgefangene, aber auch das Wohl der Kinder und Frauen, auf die Fahnen.
Konkrete Tätigkeiten des Vereins im 1. Weltkrieg waren die Ver-sorgung der Lazarette mit Wäsche und Wollwaren und regelmäßiges Senden von Sachspenden an die aus dem Vereinsgebiet stammenden Kriegsteilnehmer. Der Verein gab für diese Zwecke 7.700 Reichsmark aus, die zuvor von den Mitgliedern gesammelt wurden.
Im Jahr 1916 zählte der Verein bereits 255 Mitglieder. Neben den beiden Vorsitzenden waren weitere Vorstandsmitglieder der Rechtsanwalt und Notar Bürmann als Schriftführer, dessen Stellvertreter, Pfarrer Bein, sowie als Schatzmeister Sparkassenrendant Cramer.
In wieweit der Verein noch nach dem 1. Weltkrieg aktiv war, ist leider nicht bekannt.
1925 wurde dann die Sanitätskolonne vom Roten Kreuz in Warstein gegründet, welche bis heute ununterbrochen den Schutz bei Unfällen und Katastrophen mit sicherstellt.